Geschichte der Messdiener

Die Mitarbeit der Messdiener ist verpflichtend in der katholischen Messen, wie der Lithurgie-Codex von 1917 festschreibt. Aber die Messdiener sind schon länger in der katholischen Kirche tätig. Die theologische Grundlage bildet ein Psalm, in dem dargelegt wird, dass die Messe nicht alleine vom Priester gefeiert und zelebriert werden soll, sondern er sich einiger Helfer bedienen soll.

In den Anfängen waren die Helfer aber noch ausgebildete und hochrangige Mitglieder des Klerus. Meistens waren die Helfer:

  • andere Priester
  • ausgebildete Lektoren
  • Kantoren als Vorsänger

Gerade bei den bischöflichen Gottesdiensten wurde im frühen Mittalter Wert auf den Rang der Helfer gelegt. Das Wort Ministrant leitet sich von lateinischen ab und bedeutet “dienen”, deswegen auch die sehr wörtliche deutsche Übersetzung.

Messdiener im Mittelalter

Im Mittelalter gerieten die Kirchen in Personalnot. Ein Priester hatte fast täglich eine Messe zu halten und es fehlten schlicht genügend Priester, um ihm dabei zu assistieren. Im Konzil von Main 813 wurde verfügt, dass beim Lesen der Messe mindestens zwei weitere Gläubige anwesend sein müssen, und in einer Aktualisierung dieser Vorschrift im Jahr 829 wurde erstmals der Begriff Ministri genannt. Es dauerte aber noch über 200 Jahre bis die Tätigkeit der Ministranten festgeschrieben wurde und keine Messe vom Priester alleine gefeiert werden durfte.

Vorstufe zum Priesteramt

Viele Jahrhunderte lang war die Tätigkeit des Messdieners eine Vorstufe zum Priesteramt. Nicht alle Messdiener wurde später Pfarrer, aber alle Pfarrer waren vorher Messdiener. Die meisten Messdiener rekrutierten sich aus Chorschulen, in denen sie eine umfassende katholische Ausbildung erhielten. Als zukünftige Kleriker war damit auch das Problem gelöst, dass eigentlich keine Laien den Gottesdienst leiten oder zelebrieren sollten.

Mit einem päpstlichen Erlass im Jahr 1947 wurde endgültig geregelt, dass jeder Katholik als Messdiener tätig sein darf, so lange er die Erste Heilige Kommunion erhalten hat, die Teil der Gemeinde werden lässt. Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil mussten sie auch keine Lateinkenntnisse mehr vorweisen, auch weil die Messen in der Landessprache gehalten wurden.